Vom Spielmannszug zum Musikverein....eine Chronik

Wie kam es dazu?

 

Als im Jahre 1969 in Lachen-Speyerdorf ein Spielmannszug ins Leben gerufen wurde, war dies im eigentlichen Sinne keine Neugründung, sondern die Wiederaufnahme alter Spielmannstradition.

Manfred Stuhlfauth war es, der die Initiative ergriffen hatte und einen Neuanfang wagte.

 

Nach kleineren Anlaufschwierigkeiten hatte sich rasch ein viel beachteter Spielmannszug mit zunächst 50 und später sogar 75 Spielleuten entwickelt. Schon bald erwarb man sich den Ruf eines "Mammutzuges mit Mammutprogramm".

 

Die anfängliche Euphorie verflog jedoch, es folgte eine schmerzliche Ernüchterung: immer mehr Abmeldungen standen kaum noch Anmeldungen gegenüber. Dieser Schrumpfungsprozess wurde durch einen deutlich festzustellenden Wandel im Musikgeschmack des Publikums verstärkt. Orchestermusik war gefragt.

 

An die Musiker mussten erhöhte Erwartungen gestellt werden, galt es doch, ein ungewohntes neues Instrument spielen zu lernen, Lehrgänge zu besuchen und sich, im Einzelfall sogar erstmals, Notenkenntnisse anzueignen (in Spielmannszügen war es üblich, neue Stücke durch Anhören und Nachspielen ins Programm aufzunehmen). Leider konnten viele Mitglieder diesen Anforderungen schon allein aus Zeitgründen nicht gerecht werden und gaben deshalb auf.

 

Das größte Problem war jedoch die Anschaffung von geeigneten Instrumenten. Die Ausstattung des Spielmanns- und Fanfarenzuges war noch erschwinglich gewesen, aber woher die Mittel für die teureren Holz- und Blechblasinstrumente nehmen?

 

Als Helfer in der Not sprang der "Gesangverein Einigkeit Lachen-Speyerdorf" ein, dem wir noch heute für sein damaliges Engagement sehr dankbar sind! Sein zinsloses Darlehen ermöglichte die Ersteigerung einer Vielzahl gebrauchter, aber noch spielfähiger Instrumente der US-Band aus Kaiserslautern.

 

Die Ausstattung der Mitglieder mit der Bundestracht (graue Hose, weißes Hemd, bordeauxrote Krawatte, azurblaues Jackett) unterstützte der "Pfälzer Turnerbund", dem wir in unserer Eigenschaft als Musikverein damals angehörten, auf die gleiche Weise.

 

Durch diese großzügigen Hilfen motiviert, gelang es in relativ kurzer Zeit, ein hervorragend konzertierendes Ensemble auf die Beine zu stellen. Zahlreiche Lehrgänge in der Bundesmusikschule in Altgandersheim trugen zum Entstehen und Erhalt dieses hohen Niveaus bei. Den entscheidenden Anteil daran haben die Dirigenten, die das Orchester bisher geleitet haben:

 

  • Winfried Grünebaum (bis 1981)

  • Gottfried Griskewitz (bis 1982)

  • Joachim Heck (1983)

  • Eduard Jünemann (bis 1990)

  • Paul Mahl (bis 1996)

  • Gertrude Dingler (2001 bis 2002)

  • Güdo Becker (bis 2006)

  • Stefan Weis (seit 2006)

 

Alle bisherigen Höhen und Tiefen des Vereins hat ein Mann an entscheidender Stelle, zunächst als Abteilungsleiter und später als 1. Vorsitzender bis heute miterlebt: Manfred Stuhlfauth, der sich auch in nicht so rosigen Zeiten immer für seine Musiker engagierte. Manfred Stuhlfauth war bis 2013 erster Vorsitzender des Musikvereins Lachen-Speyerdorf.

 

 

 

Der MV Lachen-Speyerdorf spielt eine tragende Rolle im kulturellen Geschehen unserer Gemeinde. Um hier nur einige Anlässe zu nennen: Kerweumzüge und -eröffnungen, Musikfeste, Konzerte, Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstage, Weihnachtsfeiern, Weihnachts- und Adventsmarkt, kirchliche Veranstaltungen wie z.B. Fronleichnam oder Volkstrauertag, Gemeindefeste, Kirchenkonzerte, St.Martins-Umzug, Begleitung der örtlichen Weinprinzessin zu repräsentativen Anlässen und vieles vieles mehr.....